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VDSL

Was ist VDSL?

VDSL zählt zu den modernsten Übertragungsverfahren für Internetzugänge, deren besonderer Vorteil die hohe erreichbare VDSL Geschwindigkeit ist. Doch dazu sollten wir uns zunächst die einzelnen Übertragungsverfahren genauer ansehen.

  1. DSL – recht einfacher Übertragungsweg mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 6 Mbit/s
  2. ADSL – Weiterentwicklung mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 8 Mbit/s
  3. ADS2 – Weiterentwicklung mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 12 Mbit/s
  4. ADSL2+ – Weiterentwicklung mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s
  5. VDSL – Weiterentwicklung mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s

Dennoch ist zu beachten, dass VDSL zwar bis zu 100 Mbit/s erreichen kann, meist aber nur bis zu 50 Mbit/s realisiert werden. Damit ist die Übertragungsgeschwindigkeit beim VDSL um ein Vielfaches höher als beim klassischen DSL.

VDSL1 oder VDSL2?

Wie die beiden Begriffe vermuten lassen, sind zwei Varianten von VDSL verfügbar. VDSL2 ist der modernere Standard, wurde aber bereits 2005 von der „Internationalen Fernmeldeunion“ eingeführt. VDSL2 basiert auf ADSL2+ und gilt als Nachfolger von VDSL1. Dieser Standard wurde jedoch weltweit kaum benutzt und wird es bis heute nicht, so dass man allgemeingültig vom VDSL spricht, obwohl das VDSL2 gemeint ist.

Was steckt hinter der VDSL Breitbandtechnik?

Wie bereits eingangs erwähnt, basiert VDSL auf dem ADSL2+ Standard. Das Kürzel VDSL steht dabei für „Very High Digital Subscriber Line“. Ähnlich wie beim ADSL, wo das „A“ für asynchron steht, gibt es Unterschiede zwischen der DSL Geschwindigkeit beim Up- und Download, wie das folgende Beispiel verdeutlicht:

  • 000er-ADSL-Leitung – Download: 6.000 Kbit/s, Upload: 512 Kbit/s
  • VDSL-Leitung 50 Mbit – Download: 50 Mbit/s, Upload: 10 Mbit/s

Der Upload, also das Hochladen von Daten, dauert also bei beiden Technologien wesentlich länger als das Herunterladen (Download) der Daten.

Beim VDSL werden die Signale in der Regel über Glasfaser- und Kupferkabel geleitet, so dass man auch vom Hybridnetz aufgrund der unterschiedlichen Materialien, spricht. Das Glasfaserkabel führt in der Regel von der Ortsvermittlungsstelle bis zum Multifunktionsgehäuse. So muss nur ein sehr kurzer Weg bis zum Modem des Kunden über das Kupferkabel zurückgelegt werden.

Kupferkabel haben aber generell einen Nachteil: Mit zunehmender Entfernung steigen auch die physikalischen Dämpfungsverluste. Das führt zu einer verringerten Signalqualität und die VDSL Geschwindigkeit kann sich reduzieren. Daher gibt es mittlerweile auch Möglichkeiten, um VDSL komplett über Glasfaserkabel zu vermitteln. Die Verluste sind hier kaum der Rede wert, so dass Hybridnetze mit möglichst geringen Anteilen an Kupferkabeln unbedingt zu bevorzugen sind.

Wie hoch sind die Übertragungsraten bei VDSL tatsächlich?

Surfen mit VDSLEs ist also nur natürlich, dass die Übertragungsraten abhängig vom Übertragungsweg sind. Bei einem Weg von 1,5 Kilometern, die über Kupferkabel zurückgelegt werden müssen, kann von einer optimalen Übertragungsrate nicht mehr die Rede sein. Oft sinkt diese bis auf den ADSL2+-Anschluss ab, entspricht also nur noch rund 16 Mbit/s. Werden die Signale über hochwertige Leitungen übertragen und müssen sie nur noch eine Strecke von weniger als einem Kilometer zurücklegen, kommt eine höhere VDSL Geschwindigkeit beim Kunden an. Bis zu 50 Mbit/s sind hier möglich. Erklärt werden kann daher auch, warum die maximale Übertragungsrate von bis zu 200 Mbit/s nur in den seltensten Fällen erreicht wird. Allerdings gehen Experten davon aus, dass in der Zukunft weitere Optimierungen der Technologie erfolgen werden, um die Datenübertragungsraten noch deutlich zu erhöhen.

Die ersten Versuche gab es bereits 2009. Mit dem Vectoring konnten Übertragungsraten bis zu 500 Mbit/s erreicht werden. Im bundesweiten Netzausbau findet das Vectoring-Verfahren nun auch immer mehr Verwendung. Daher gibt es bereits seit dem Sommer 2014 erste VDSL Tarife von den Anbietern. Dennoch ist auch diese Variante noch nicht der Weisheit letzter Schluss. So plant man, künftig gänzlich auf Kupferkabel zu verzichten und nur noch auf Glasfaserkabel zu setzen. Damit würde das VDSL vom Glasfaser-Internet abgelöst. Seit 2011 werden zunehmend Glasfaserkabel direkt bis zum Haus gelegt, um diesen Fortschritt mit zu unterstützen.

Was bringt VDSL den Verbrauchern?

Als Otto-Normal-Verbraucher mit einer DSL-Leitung zwischen sechs und bis zu 16 Mbit/s DSL Geschwindigkeit fragt man sich nun gerne einmal, wozu eigentlich noch schnelleres Internet benötigt wird. Hier sind vor allem die Anwendungen zu beachten, bei denen große Datenmengen benötigt werden und davon gibt es heute schon einige. Ein paar Beispiele haben wir deshalb zusammengestellt:

  • Parallele Nutzung mehrere Kommunikationsmedien über das Internet.
  • Nutzung von IP-TV.
  • Nutzung von Online-Videotheken.
  • Nutzung von Cloud-Diensten.
  • Nutzung von Videotelefonie.
  • Nutzung von Videopodcasts.

Sicher werden mit dem weiteren Ausbau von VDSL noch zahlreiche weitere Anwendungen hinzukommen. Die Anbieter sind daran interessiert, VDSL nach vorn zu bringen, um auch ihre Triple Play Angebote besser vermarkten zu können. Die bestehen nämlich längst nicht mehr nur aus Telefonie und DSL-Zugang, sondern ebenso aus der Ausstrahlung von Filmen und Serien über eigene Plattformen und das IP-TV.

Gerade dieses benötigt jedoch leistungsstarke und schnelle Internetverbindungen. Für die Übertragung der begehrten, hochauflösenden, HD-TV-Bilder werden mindestens 10 Mbit/s benötigt. Diese Übertragungsrate gilt dabei pro eingeschalteten Fernseher. Diese Bilder können derzeit nur mit den leistungsstarken VDSL-Internetzugängen realisiert werden. Selbst für Unternehmen ist VDSL sehr interessant, wobei hier vor allem die Cloud-Dienste eine wichtige Rolle spielen dürften.

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