Bitdefender im Test: Das kann die Antiviren-Software
Durch Trojaner, Malware, Viren und Co. kommt es im privaten und gewerblichen Bereich jährlich zu Schäden in die Millionen. Der Grund, Unwissenheit und der oft vernachlässigte Antivirenschutz. Doch gerade jetzt, da viele Arbeitnehmer wegen der aktuellen Corona-Krise im Homeoffice arbeiten müssen, ist ein gutes und zuverlässiges Antivirenprogramm wichtiger denn je. Eine gute Gelegenheit, sich Bitdefender einmal näher anzusehen. Insbesondere, da sich die Entwickler dieser Software das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, die Nr. 1 in Sachen Cybersicherheit zu werden. Darum waren wir auf das Ergebnis dieses Antivirensoftware Tests besonders gespannt, denn wir wollten wissen, inwieweit Bitdefender dieses Ziel bereits erreicht hat.
Wissenswert: Bitdefender ist nicht nur die Bezeichnung des Antivirenprogramms, sondern auch der Name der rumänischen Softwareentwicklerfirma. Diese ist erst seit 2007 eigenständig auf dem Markt tätig. Vorher gehörte Sie zum Softwarehersteller „Softwin“.
Bitdefender im Test: die Vor- und Nachteile
- Guter Kundenservice (Bitdefender bietet z. B. einen 24-Std.-Live-Chat an 7 Tagen die Woche.)
- Nutzerfreundliche und intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche
- Die Antivirensoftware hat bei Tests von anderen Institutionen bereits erstklassige Ergebnis erreicht.
- Bitdefender bietet neben dem Antivirenschutz bereits von Haus aus eine Reihe nützlicher Features.
Leider sind die Lizenzstrukturen etwas undurchsichtig, was unerfahrene Erstinteressenten schnell überfordert.
Die Installation und der Nutzerkomfort von Bitdefender
Mit etwas mehr als 500 MB ist die Bitdefender-Datei relativ groß, warum Download und Installation einige Minuten in Anspruch nimmt. Wurde die Installation abgeschlossen, muss ein Benutzerkonto angelegt und der dazugehörige Lizenzschlüssel eingegeben werden.
Wissenswert:
- Wer das Antivirenprogramm von Bitdefender testen möchte, hat die Möglichkeit ein kostenloses Probeabo in Anspruch zu nehmen. Aufgrund der aktuellen Covid-19 Situation läuft gerade die Kampagne „Working From Home“, hier hat Bitdefender den normalen Testzeitraum der Total Security Sicherheits-Suite von 30 auf 90 Tage erhöht.
- Während der Installation der Antivirensoftware wird gleichzeitig der Webbrowser durch einen Anti-Tracker ergänzt bzw. erweitert. Allerdings muss diesem Vorgang der Computernutzer vorher zustimmen.
- Für den Bitdefender spricht, dass das Programm bei einer Neuinstallation prüft, ob schon ein Antivirenprogramm installiert. Um eine Inkompatibilität zu vermeiden, kann die Installation des Bitdefenders erst abgeschlossen werden, wenn das alte Programm deinstalliert wurde.
Ist die Installation der Antivirensoftware abgeschlossen, bekommt man ein Tutorial angezeigt, in dem die Funktionen der einzelnen Module genau erklärt werden. Ein deutlicher Pluspunkt für diese Software, auch wenn man sich das Tutorial nicht unbedingt ansehen muss. Aufgrund der nutzerfreundlichen und selbsterklärenden Bedienoberfläche kommt man gut so zurecht. Wie bei jedem anderen Antivirenprogramm wird der Computer nach der Erstinstallation komplett gescannt.
Bitdefender im Test: Der Aufbau
Beim Öffnen des Programms wird im oberen Bereich des Fensters angezeigt, wie es um die Sicherheit des Rechners bestellt ist. Sollten Probleme auftauchen, wird der Computernutzer direkt darauf hingewiesen. Natürlich verfügt der Bitdefender ebenfalls über eine Reihe an Funktionen, die dabei helfen sollen, den Rechner zu optimieren. Ob der User diese Empfehlungen annimmt, die vom Tool ausgesprochen werden, das bleibt ganz ihm überlassen.
Wissenswert:
- Von großem Vorteil ist, dass dieses Antivirenprogramm personalisiert werden kann. Das bedeutet, dass der Nutzer die Funktionen, die ich ihm wichtig erscheinen, im unteren Bereich des Startseitenfensters festheften kann – Stichwort: Schnellzugrifffunktion. Eine personalisierbare Schnellzugrifffunktion ist ein Feature, das viele andere Antivirenprogramme nicht bieten. Darum ein deutliches „Daumen hoch“ für den Bitdefender.
- Unter dem Kontextmenü „Schutz“ werden die Sicherheitsfunktionen der Software einschließlich der manuellen Scans verwaltet.
Tipp: Wer sich für Bitdefender-Features rund um Datenschutz interessiert, der wird im Modul „Privatsphäre“ fündig. Dort finden sich allerlei interessante und nützliche Tools, wie z. B. ein Passwortmanager, ein Diebstahlschutz und eine Reihe diverser Optimierungstools.
Welche Funktionen bietet Bitdefender?
Bitdefender hat neben dem klassischen Virenschutz zusätzlich noch eine Reihe interessanter Features zu bieten. Allerdings sind nicht alle in jedem Tarif verfügbar. So bietet der günstigste Tarif nur den Antivirenschutz, den Passwortmanager, einen Echtzeitschutz, die Möglichkeit manueller Scans, einen Anti-Phising- und einen Webschutz. Das Antivirenprogramm kann hier auf drei Geräten installiert werden.
Tipp: Wer beim Surfen Anonymität bevorzugt, sollte beim Buchen des Tarifs noch VPN Premium dazu wählen.
Bitdefender im Test: Was passiert bei „manuelle Scans“?
Unter „manuelle Scans“ gibt es zwei Auswahlmöglichkeiten, „System-Scan“ und „Quick-Scan“. Beide können so eingerichtet werden, dass die Scans entsprechend der Vorgabe entweder jeden Tag einmal die Woche oder monatlich zu einem fest definierten Zeitpunkt automatisiert starten. Dabei können auch die Folgeaktionen individuell bestimmt werden. Entweder soll nur das Fenster geschlossen oder der Rechner automatisiert heruntergefahren werden.
Wissenswert: Ein großer Vorteil, auch die Scan-Pfade können individuell bestimmt werden.
Was kann der Echtzeitschutz von Bitdefender?
Der Echtzeitschutz prüft alle Dateien, die der Nutzer aufruft. Hier punktet Bitdefender erneut, denn das Antivirenprogramm erlaubt das individuelle Festlegen der Parameter. So kann der Nutzer zum Beispiel bestimmen, dass die Archive, Anwendungen und Dateien nur dann geprüft werden, wenn der Nutzer tatsächlich Zugriff darauf hat, um eine unnötige Belastung der technischen Ressourcen zu vermeiden.
Wissenswert:
- Zum Echtzeitschutz des Antivirenprogramms gehört auch das regelmäßige Überprüfen der E-Mails. Dabei bestimmt der Nutzer, ob nur die eingehenden oder auch die ausgehenden Mails überprüft werden sollen.
- Bitdefender ist so konzipiert, dass die Suchergebnisse im Web konsequent auf Malware geprüft werden. Will der Nutzer eine verseuchte Webseite aufrufen, wird er vom Antivirenprogramm davor gewarnt.
- Natürlich hat die Antiviren-Software auch einen Anti-Phising-Schutz integriert. Gleichzeitig wird das Heimnetzwerk konsequent auf Schwachstellen überprüft. Das Highlight von Bitdefender ist jedoch die Ramsom-Bereinigung. Erpressungstrojaner, die auf dem Rechner gespeicherte Daten verschlüsseln, haben so keine Chance mehr.
Bitdefender: Der Webcam-Schutz
Der Webcam-Schutz von Bitdefender ist eine äußerst praktische Erfindung, denn durch die Software werden unerlaubte Zugriffe auf die Webcam von außen unmöglich. Der Computernutzer wird sogar bei jedem unbefugten Zugriffsversuch alarmiert.
Bitdefender Dateischredder: Nie wieder Probleme mit dem Datenschutz
Gerade wenn auf einem Rechner personenbezogene Daten verarbeitet werden, reicht es beim Verkauf oder Entsorgen des Geräts nicht, die Daten nur physisch vom Datenträger zu entfernen. Die Daten müssen so gelöscht werden, dass sie nicht wiederhergestellt werden können. Hier ist für gewerbliche Nutzer oder Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten müssen, der Dateischredder von Bitdefender von großem Vorteil. Alle Daten können mittels eines Rechtsklicks unwiederbringlich gelöscht werden.
Wissenswert: Zum Bitdefender gehört natürlich auch eine Firewall, die den kompletten Netzverkehr überwacht und jeden unbefugten Zugriff von außen abweist. Dabei bietet dieses Sicherheitsfeature die Möglichkeit, dass für jedes einzelne Programm individuelle Regeln festgelegt werden können.
Bitdefender im Test: Der Passwortmanager
Das Passwort ist meist die Schwachstelle jedes Systems, denn oft wählen Nutzer aus Bequemlichkeit und schlechtem Kurzzeitgedächtnis sehr einfache Begriffe. Mittels Bitdefender lässt sich diese Sicherheitslücke schließen, denn dieser Antivirensoftware gehört auch ein kleiner Passwortmanager. Dort können alle Kreditkarten, Passwörter und andere sensible Daten in einem sicheren Cypertresor gespeichert werden.
Bitdefender: die Kindersicherung
Mittels der im Bitdefender integrierten Kindersicherung hat man die Aktivitäten der eigenen Kids genau im Blick. Das Schöne ist, dass die Browserzentrale Bitdefender Central auch als Diebstahlschutz fungiert. Hat man sich für den Bitdefender-Tarif „Total Security“ entschieden, kann man gestohlene und verlorene Geräte nicht nur sperren lassen, sondern auch alle darauf gespeicherten Daten per Fernzugriff löschen. Selbst ein Aktivieren des Geräts aus der Ferne, dass es ein Alarmsignal von sich gibt, ist möglich.
Tipp: Wer den Bitdefender kaufen möchte, sollte sich möglichst für den Tarif „Total Security“ entscheiden, denn dann bietet die Software das Feature „1-Klick-Optimierung“. Das Programm findet alle Dateien, die nicht mehr gebraucht werden und löscht diese ganz automatisch.
Wissenswert: In verschiedenen Bitdefender-Tarifen ist VPN inklusive. Im Tarif „Total Security“ ist er allerdings auf 200 MB täglich begrenzt. Einen unbegrenzten VPN-Zugang gibt es erst ab dem Bitdefender-Tarif „Premium Security“.
Bitdefender für mobile Endgeräte
Den Bitdefender gibt es auch zum Schutz mobiler Endgeräte
Wissenswert: Die kostenlose Version von Bitdefender nennt sich „Antivirus Free“. Sie ist nicht mehr als ein einfaches Antivirenprogramm. Wer mehr Features braucht, sollte sich für den „Mobile Security“-Tarif entscheiden. Diese Software bietet denselben Echtzeitschutz wie auf dem Computer. Hier kann zwar auch viel manuell gemacht werden, ein zeitliches Vorausplanen ist allerdings nicht möglich.
Bitdefender: Welche Vorteile bietet der Internetschutz für mobile Endgeräte?
Auch auf mobilen Endgeräten bietet Bitdefender einen optimalen Schutz vor Malware. Besonders interessant ist das Feature „App-Spere“. Hiermit kann der Zugriff auf ausgewählte Apps noch einmal separat mit einem Fingerabdruckscan oder der PIN-Eingabe abgesichert werden. Ein weiteres Highlight der App ist der Kontoschutz. Er ist so konzipiert, dass sofort erkannt wird, wenn eine Datenpanne auftritt, wodurch das Benutzerkonto gefährdet wird.
Der Bitdefender-Diebstahlschutz für mobile Endgeräte erlaubt eine genaue Ortung des Geräts, das Löschen der Daten usw. Leider ist die Software noch nicht so weit, dass das Gerät sofort gesperrt wird, sollte eine „fremde“ SIM-Karte eingelegt werden.
Bitdefender im Test: die Schutzqualität
Diverse Prüflabore haben Bitdefender-Produkte für Desktops und mobile Endgeräte auf ihre Schutzwirkung getestet und waren sich alle einig, dass es sich hierbei vielleicht sogar um die beste Antivirussoftware für Windows handelt. Darum lässt sich auch mit Recht sagen, dass Bitdefender aktuell eines der besten Antivirenprogramme ist, die es aktuell auf dem Markt zu kaufen gibt. Allerdings ist es um die Performance nicht ganz so gut bestellt. Die Geräte, die mit dieser Software genutzt werden, werden etwas langsamer.
Bitdefender im Test: der Kundensupport
Von Vorteil ist, dass in die Bitdefender-App gleich das Support-Panel integriert ist. Im Support-Panel kann man sich informieren, wie die Software funktioniert (Nutzerhandbuch, FAQS, Erklärvideos usw.) Hat man doch einmal ein Problem, bei dem man in den vorhandenen Informationen keine Lösung findet, kann man direkt mit dem Support-Team Kontakt aufnehmen. Hierfür stehen dem Nutzer verschiedene Möglichkeiten offen (E-Mail-Ticket, Supporthotline, Live Chat usw.)
Tipp: Wer sich an den Live Chat wendet, sollte der englischen Sprache mächtig sein, denn der Support erfolgt nur in Englisch. Interessant zu wissen, hat man mit Antivirensoftware Probleme, kann man auch im vom Bitdefender Tech-Support-Team Hilfe bekommen.
Wissenswert: Wendet man sich an den E-Mail-Support muss man damit rechnen, dass einige Tage ins Land ziehen, bevor man eine Antwort erhält.
Bitdefender im Test: Der Preis
Vom Bitdefender gibt es kostenlose Basisversionen für MAC, Windows und Mac OS. Entscheidet man sich für kostenintensivere Pakete, stehen einem mehrere Features zur Auswahl. Die Pakete sind so gestaltet, dass der Nutzer individuell entscheiden kann, für wie viele Geräte (1, 3, 5, 10, 15) er Lizenzen braucht und wie lange das Abo laufen soll (1,2 oder 3 Jahre).
Wissenswert: für Business- und Privatkunden gibt es jeweils individuelle Tarifmodelle.
Welche Programme bietet Bitdefender kostenfrei?
- Bitdefender 4blos
- Bitdefender Safego
- Bitdefender Online Scanner
- Bitdefender Free Edition
- Bitdefender Quickscanner
Welche Software bietet Bitdefender für Privatnutzers?
- Bitdefender Box
- Bitdefender Antivirus for Unices
- Bitdefender Internet Security
- Bitdefender For Mac & PC
- Bitdefender Mobile Security
- Bitdefender Antivirus Plus
Welche Software bietet Bitdefender für gewerbliche Kunden?
- Schutz für Server
- Bitdefender Security for Samba
- Bitdefender Security for File Server
- Business Solution Suits
- Bitdefender Corporate Security
- Bitdefender Small Office Security
- Bitdefender SBS Security
- Bitdefender Business Security
- Endpoint Protection and Management
- Bitdefender Antivirus Scanner for Unices
- Bitdefender Antivirus for Mac Business
- Bitdefender Client Security
Fazit: Die Tarifstruktur von Bitdefender ist etwas komplex, was vor allem unerfahrene Computernutzer erst einmal abschrecken könnte. Vor allem, weil auf dem ersten Blick nicht ersichtlich ist, welche Features in den Paketen enthalten sind. Schade eigentlich, denn diese Antivirus-Software stellt im privaten und gewerblichen Bereich eine deutliche Bereicherung dar.