Mini-Netzwerk auf Abruf: mobilen Hotspot einrichten
Der Mobilfunkmarkt hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Immer mehr Tarifangebote sorgen für eine unübersichtliche Angebotspalette. Es gibt sicherlich hunderte verschiedene Tarife, von denen die einen zu teuer, die anderen unschlagbar günstig und die nächsten zum perfekten Preis die idealen Features für die gewünschten Zwecke bieten.
Die Anbieter überschlagen sich förmlich damit, immer wieder neue Pakete zu schnüren, die den wachsenden Anforderungen ihrer Kunden genügen sollen. Für die Kunden ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu bewahren. Wir sind immer und überall „on“. Die Internetverfügbarkeit ist inzwischen so alltäglich geworden, dass Verbraucher ungehalten werden, wenn sie irgendwo auf Reisen, im Kaufhaus oder beim sonntäglichen Spaziergang keinen Zugriff haben. Sogar in Arztpraxen wollen Patienten lieber WLAN nutzen, statt eine Auswahl von Boulevardzeitungen zu lesen.
Meistens ist es möglich, mit dem Smartphone online zu gehen, doch was tun, wenn man die Wartezeit damit überbrücken will, auf dem Tablet online zu spielen oder Dokumente in der Cloud zu bearbeiten? In diesem Fall ist der Zugang zum Internet über das Smartphone die perfekte Lösung.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der technischen Möglichkeit des Tetherings und erläutert, was Verbraucher wissen müssen, um ihren persönlichen WLAN-Hotspot einzurichten.
Wozu ist Tethering nützlich?
Manchmal ist es empfehlenswert, nur ein Endgerät mobil ins Internet einzuloggen und alle weiteren Geräte mittel WLAN dazu zu nehmen. Anhand von drei Praxisfällen lassen sich folgende Szenarien zeichnen:
- In einem Bürokomplex fällt der Internetrouter aus, doch es sind noch dringend Unterlagen an einen Kunden zu senden. Mittels WLAN-Hotspot lässt sich eine Notfall-Verbindung aufbauen, über die der Kunde die erforderlichen Daten erhält.
- Familie Schneider fährt mit ihren 2 Kindern in den Urlaub. In der Ferienwohnung wird das Tablet zum Router umgenutzt und bietet Kindern und Eltern Zugang zum Internet, obwohl kein WLAN vor Ort installiert ist.
- Der bestellte Internetanschluss in der neuen Wohnung ist noch nicht installiert. Zur Überbrückung können Verbraucher mittels Tethering mit PC oder Laptop online gehen.
Tethering ist dazu in der Lage, ein Smartphone zu einem mobilen WLAN-Router umzufunktionieren. Empfehlenswert sind leistungsfähige Smartphones. Wichtig sind grundsätzlich diese drei Dinge:
- Der Akku sollte möglichst stark sein,
- das ausgewählte Mobilfunknetz eine gute Flächenabdeckung bieten und
- der Tarif ausreichend Datenvolumen aufweisen.
Zu den Geräten mit hoher Akkuleistung gehören zum Beispiel das Sony Xperia XZ1 mit 2700 mAh und das Galaxy S8 mit 3.000 mAh. Die Anschaffung eines leistungsfähigen Smartphones wie den beiden genannten kostet zwischen 600 € und 800 €, die sich beispielsweise über einen Ratenkauf bequem finanzieren lassen. Die monatliche Belastung bewegt sich um die 30 € bis 45 € und liegt damit in einem erschwinglichen Bereich. Ein geringer Preis für den Komfort, den ein Smartphone mit starkem Akku bietet: Die leistungsfähigen Geräte sind in der Lage, zuverlässig eine stabile Verbindung ins Netz herzustellen.
Das Datenvolumen wird im Zuge des Tetherings nämlich von den anderen Teilnehmern mit verbraucht. Grundsätzlich ist Tethering sinnvoll, wenn ein Nutzer ein Hauptgerät hat, zum Beispiel ein Smartphone, aber auch noch ein anderes Gerät nutzt, mit dem er gelegentlich im Netz surfen möchte. Soll für das Zweitgerät nun kein eigener Vertrag abgeschlossen werden, dann ist Tethering eine praktische Lösung. Unterwegs ist Tethering ideal, um mit einem Tablet oder Notebook online zu gehen, denn die Koppelung über das Smartphone ist leicht. Handy und Tablet/Notebook teilen sich dann einfach das Datenvolumen.
Der Vorteil des Tetherings ist, dass Nutzer weder einen Internet-Stick benötigen noch Kosten für einen fremden mobilen Hotspot anfallen. Sie sind alleine darauf angewiesen, dass das Smartphone Netz hat. So lässt sich bequem über den komfortablen Bildschirm des Notebooks oder Tablets surfen und das Smartphone bleibt in der Tasche.
Kostenanpassung im EU-Raum
In punkto Kosten hat sich gerade für Urlauber kürzlich etwas getan, denn die EU-Roaming-Gebühren wurden egalisiert. Seit dem 15.06.2017 ist es möglich, auch im EU-Ausland im gebuchten Tarif zu surfen und zu telefonieren, SMS zu versenden und zu streamen. Betroffen sind nicht nur Neuverträge, sondern auch bereits bestehende Mobilfunkverträge. Es bestehen allerdings zwei Besonderheiten, wie auf der Seite der Bundesnetzagentur zu lesen ist:
- Die Mobilfunkanbieter können ihren Endkunden weiterhin Roamingaufschläge in Rechnung stellen, sofern diese vom Roaminganbieter, anhand der von der Europäischen Kommission erlassenen Regelungen, festzulegende Grenze (Fair-Use-Grenze) überschreiten.
- Zum anderen können von Mobilfunkbetreibern Aufschläge erhoben werden, wenn diese ihre Kosten zur Bereitstellung regulierter Roamingdienste nachweislich nicht decken können und belegen, dass durch die Bereitstellung von Roamingdiensten zu Inlandspreisen, ihr inländisches Entgeltmodell bedroht ist. (Quelle Bundesnetzagentur)
Aufgrund dessen empfiehlt es sich, vorab beim eigenen Vertragspartner anzufragen, ob Zusatzkosten entstehen können.
Hotspot einrichten am Android Gerät
Abhängig vom Gerät und des bereitgestellten Betriebssystems variiert der Pfad zu den Einstellungen. Doch prinzipiell sind immer dieselben Einstellungen vorzunehmen. In den Einstellungen ist der Punkte „Tethering oder Hotspot“ anzuwählen. Mit Klick darauf öffnet sich das Einrichtungsmenü und der Hotspot kann manuell aktiviert werden. Das Smartphone vergibt automatisch den Namen AndroidAP, doch dieser lässt sich individuell anpassen. Weiter unten steht das vergebene Passwort.
Um nun Zugang zum Mobilen Hotspot zu erhalten muss an dem Gerät, das hinzu geschaltet werden soll, WLAN aktiviert werden. Das Gerät sucht den Hotspot und zeigt ihn an. Nun kann man sich mittels des bereitgestellten Passworts einloggen und ist online.
Akku wird mehr belastet und die Datennutzung steigt
Wird das Smartphone zu einem Internet-Access-Point umfunktioniert, können maximal 10 weitere Geräte darüber auf das Internet zugreifen. Die Konsequenz für das Smartphone, das den mobilen Zugang anbietet ist, dass der Akku stärker belastet wird. Ein Ersatz-Akku oder eine Powerbank sind sicherlich eine sinnvolle Zusatzanschaffung, wenn Tethering häufiger zum Einsatz kommt. Wenn der mobile Hotspot regelmäßig von denselben Usern genutzt wird, wie zum Beispiel in einer Firma oder im Familienurlaub, lässt sich im Profil des Smartphones der Verbindungsmodus darauf abstimmen.
Fazit: Tethering ist eine hilfreiche Alternative
Heutzutage stehen an vielen Orten kostenlose WLAN-Hotspots im öffentlichen Raum zur Verfügung. Diese können bei Bedarf genutzt werden. Sind sie überlastet, müssen User allerdings viel Geduld mitbringen. Mit dem eigenen Hotspot sind Verbraucher flexibel und bestimmen selber, wie viele Personen den Datenfluss nutzen können. Unterwegs und im Urlaub ist Tethering eine gute Alternative, wenn das Mobilfunknetz vor Ort stabil ist. Dann spielt das Ausstattungsmerkmal „WiFi“ in der Urlaubsunterkunft keine große Roll mehr, vorausgesetzt das verfügbare Datenvolumen ist ausreichend bemessen.
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