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RFID-Technik setzt sich zunehmend durch

Zutrittskontrolle per RFIDBei RFID (Radio-Frequenzy Identification, etwa: Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen oder schlicht Funkerkennung) handelt es sich um ein technisches System, welches es ermöglicht, Daten kontaktlos lesen und speichern zu können. Die Übermittlung erfolgt dabei ausschließlich per Funk. Ein RFID-System besteht aus zwei Komponenten: Einem Transponder (RFID Tag) und einem RFID-Lesegerät (RFID-Reader). Das Lesegerät schickt bei der Datenübertragung ein Signal an den Chip des Transponders, welches diesen dazu veranlasst die entsprechenden Daten zu übermitteln.

Im Gegensatz zu der auf RFID basierenden NFC-Technik (Near-Field-Communication), kann die Übertragung bei RFID auch über große Distanzen erfolgen. Das Lesegerät erzeugt ein elektromagnetisches Feld, welches von der Antenne des Transponders empfangen wird. In diesem Magnetfeld befindet sich ein Befehl, beispielsweise die Abfrage einer Kontonummer. Innerhalb weniger Sekunden treffen in das elektromagnetische Feld die entsprechenden Antworten ein und werden vom Lesegerät erfasst und gespeichert.

In welchen Bereichen kann RFID eingesetzt werden?

Die Einsatzmöglichkeiten für RFID-Systeme sind vielfältig. Erstmalig eingesetzt wurden RFID-Systeme bereits gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, damals, wie kann es auch anders sein, diente die Technik vor allem dem Militär. Entsprechende Systeme wurden damals zur Feinderkennung eingesetzt, also als eine Art Sekundärradar. Als Erfinder, zumindest der Grundlagen der heutigen Technik, gilt der schwedische Radioingenieur und Erfinder Harry Stockmann. Gegen Ende der 1960er Jahre wurden entsprechende Systeme bereits zur Identifikation von Eisenbahnwagen genutzt, mit Anfang der 1980er Jahre dann, kamen die ersten Vorläufer des heutigen RFID auf den Markt, zunächst um Waren elektronisch gegen Diebstahl zu sichern. Später folgten Anwendungen im Bereich Tierkennzeichnung (Chipping). Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts kamen dann Techniken auf den Markt, die sich heute mehr und mehr etablieren. Diese werden vor allem in folgenden Bereichen verwendet:

  • bargeldloses Bezahlen
  • Türen und Eingänge kontaktlos öffnen
  • Zutrittskontrollen
  • Tankkarten
  • ÖPNV

Sicherheitsrelevante Aspekte beachten

Es gibt einen entscheidenden Fallstrick bei der RFID-Technik. Die Daten werden unverschlüsselt übertragen. Somit ist es möglich, Informationen auszulesen, sie zu manipulieren oder auch zu löschen. Auch kann der RFID-Transponder unbrauchbar werden, wenn er etwa durch mechanische Angriffsmethoden beschädigt wird. Um Informationsmissbrauch, Preismanipulationen oder Produktpiraterie zu verhindern, sollten daher sicherheitsrelevante Aspekte berücksichtigt werden, wenn man als Unternehmen oder Privatperson RFID-Technik nutzt. Während es im industriellen bzw. wirtschaftlichen Bereich recht umfangreich sein kann sich gegen Sicherheitslücken zu wappnen, ist es für Privatpersonen recht einfach für einen entsprechenden Schutz ihrer RFID-Transponder zu sorgen. Am simpelsten lässt sich das Auslesen von ID-Karten, Kredit- oder Girokarten und Personalausweise mit einem entsprechenden RFID Schutz verhindern. Diese Schutzhüllen sind aus einem speziellen Material gefertigt, was eine Übertragung der Funksignale unterbindet und somit unmöglich macht. Darüber hinaus sollten Verbraucher, sofern sie einen entsprechenden RFID-Transponder auf Waren entdecken, diese entfernen, sobald die Ware gekauft wurde. Diese Transponder dienen dem Unternehmen nur zum Tracking der Ware und sind nicht weiter relevant. Um zu verhindern, dass das Unternehmen, bei welchem man eine Hose, Lebensmittel oder sonstige Waren kauft erfährt, wo man wohnt und welche Wege man täglich zurücklegt, sollte der RFID-Transponder einfach entfernt und entsorgt werden.

Unter folgendem Link stehen weitere Informationen zum Thema RFID Sicherheit zur Verfügung.

Vorteile und zukünftige Anwendungen

Der größte Vorteil der RFID-Technik ist die Tatsache, dass kein direkter Kontakt zwischen Transponder und Lesegerät erfolgen muss, um Daten zu übertragen. Vor allem in der Logistik lassen sich durch die flächendeckende Verbreitung von RFID-Transpondern zahlreiche Arbeitsabläufe vereinfachen und somit Kosten einsparen. Allgemein kann die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen durch die Verwendung von RFID gesteigert werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich durch den Umstand, dass RFID-Funkwellen die meisten Materialien problemlos durchdringen kann und Identifizierungen somit wesentlich schneller erfolgen können als etwa beim Scannen eines Barcodes. Weiterhin ist ein RFID-Transponder nahezu komplett resistent gegenüber Umwelteinflüssen und lässt sich selbst bei grober Verschmutzung noch auslesen.

Man kann davon ausgehen, dass die Verwendung von RFID-Technik in den kommenden Jahren stark zunehmen wird. Insbesondere im Rahmen der Digitalisierung und Industrie 4.0, dem Internet der Dinge lassen sich zahlreiche Anwendungsfälle konstruieren. Durch RFID können beispielsweise Werkstücke eigenständig mit smarten Industrierobotern kommunizieren, Waren können auch nach Auslieferung immer zweifelsfrei identifiziert und lokalisiert werden oder vernetzte Lager können eigenständig Produkte bestellen. Alleine die Anzahl an smarten Produkten, die mit entsprechender Funktechnik ausgestattet sind, wird in den nächsten Jahren stark zunehmen. Sowohl die Industrie, die Logistik als auch der Einzelhandel können stark von der Verwendung entsprechender Systeme profitieren. Für Privatpersonen hingegen ergeben sich ebenfalls Vorteile, die in erster Linie Erleichterungen im Alltag bringen werden und Zeit einsparen. Wenn auf sicherheitsrelevante Aspekte, wie etwa eine RFID-Schutzhülle geachtet wird, ist die Technik prinzipiell mit wenig Risiko verbunden.