Blockchain – Transaktionen über dezentrale Netzwerke
Wer sich für Kryptowährungen interessiert, der sollte sich auch mit dem technischen Hintergrund der Blockchain-Technologie befassen, um die Funktionsprinzipien besser zu verstehen. Gerade wenn man mit dem Gedanken spielt in Krypto-Coins zu investieren ist es wichtig, das jeweilige Produkt wirklich zu verstehen und nicht blind in aktuelle Trends zu investieren. Wenn man das Prinzip der Blockchain erst einmal verstanden hat, eröffnen sich auch weitere Investitionsmöglichkeiten, etwa ein direktes Investment an vielversprechende Blockchain-Unternehmen.
Was ist eine Blockchain – kurz definiert
Eine Blockchain („Blockkette“) stellt eine ganz spezielle Art der Datenspeicherung dar. Im Gegensatz zu anderen Formen der Datenspeicherung, werden die Informationen allerdings nicht auf einem zentralen Datenträger abgelegt, sondern in dezentralen Netzwerken gespeichert. Jeder einzelne Rechner dieses großen Computernetzwerks enthält und verwaltet somit eine vollständige Kopie der Informationen. Ein Ausfall von einem oder mehreren Rechnern führt also nicht zu dem Verlust der Daten, was unter anderem ein wesentlicher Vorteil der Blockchain darstellt.
Wie das WWW zum dezentralen Netzwerk wurde
Ein kleiner Rückblick auf die Anfänge des Internets macht es einfacher zu verstehen, warum dezentrale Netzwerke so eine große Bedeutung haben. Als das Internet durch die Einführung von E-Mails in den 1970er Jahren und des WWW Ende der 1980er Jahre für die breite Masse zugänglich wurde, bestand eine sehr flache Netzwerkstruktur. Viele Nutzer griffen dabei auf einzelne Server, also ein zentralisiertes Netzwerk zu. Zentrale IT-Strukturen zeigen jedoch in der Praxis immer wieder Schwachstellen auf.
Als Ende der 1990er Jahre Suchmaschinen wie Google begannen das WWW zu revolutionieren, wurde die Netzwerkstruktur schon komplexer. Nach und nach stellten immer mehr Unternehmen Nutzern ihre eigenen Server zur Verfügung. Neben der reinen Information und Kommunikation, kam dann mit der Einführung von sozialen Netzwerken schließlich auch die Interaktion mit ins Spiel und das WWW wurde zunehmend zu einem Verbund dezentraler Netzwerke.
Transaktionen sicher festhalten
Die Blockchain basiert also auf der aktuellen Netzwerk-Generation, verteilt auf unzähligen dezentralen Netzwerken. Doch was genau ist der Zweck einer Blockchain? Im Fokus einer jeden Blockchain stehen Transaktionen. Das müssen nicht nur Transaktionen von Kryptowährungen sein, auch Aktien, Dokumente, Waren oder sonstige Einheiten. Jeder Teilnehmer des Netzwerks kann eine eigene vollständige Blockchain verwalten und erhält so jederzeit Einblick in die Historie der gesamten und wachsenden Informationskette. Trotz dessen, das alle Teilnehmer der Blockchain miteinander vernetzt sind, lassen sich keine Rückschlüsse auf die Identität der einzelnen Teilnehmer ziehen. Dezentrale Netzwerke, die öffentlich verteilt sind, verwenden eine sogenannte asymmetrische Verschlüsselung, welche eine besonders hohe Sicherheit beim Datenaustausch ermöglicht.
Mittelsmänner fallen weg
Im klassischen Finanzsystem gibt es immer Mittelsmänner, welche die ordentliche Ausführung von Transaktionen garantieren sollen. Das können Banken sein, Aufsichtsbehörden, Regierungen oder auch private Finanzdienstleister. In einem dezentralen Netzwerk wie einer Blockchain, sind solche Akteure nicht mehr notwendig. Die Transaktionspartner erhalten ihre Sicherheit schlicht dadurch, dass sämtliche Transaktionen auf der Blockchain abgespeichert werden und jederzeit einsehbar sind. Es wird also komplett transparent abgebildet, wem die jeweiligen Transaktionsgegenstände zu welchem Zeitpunkt besessen hat. Um dies etwas zu veranschaulichen, lässt sich eine Transaktion am Beispiel von Bitcoin folgendermaßen durchführen:
- Person A will Person B eine bestimmte Summe an Bitcoin zukommen lassen und gibt dazu einen Überweisungsbefehl.
- Diese Transaktion wird nun von dem System zusammen mit anderen Transaktionen zu einem Block zusammengefasst.
- Sobald ein neuer Block entstanden ist, wird diesem vom System ein eindeutiger Hashcode zur zweifelsfreien Identifikation zugewiesen.
- Nun ist die Überweisung aber noch immer nicht erfolgt. Spezielle Netzwerk-Teilnehmer, sogenannte Miner, stellen hohe Rechenkapazitäten zur Verfügung, die benötigt wird um die einzelnen Blocks zu verifizieren. Dafür müssen alle Transaktionen innerhalb des Blocks als stimmig erkannt werden. Für die Bereitstellung der hohen Rechenleistung werden die Miner anteilsmäßig mit Kryptowährung bezahlt.
- Sobald der Block mit der Transaktion vom System als verifiziert angesehen wird, gibt es den Block frei und die Überweisung ist getätigt worden.
Dieses Verfahren wird Proof of Work genannt und ist die am weitesten verbreitete Methode, um im Blockchain-Universum Transaktionen abzuwickeln.
Welche Vorteile ergeben sich aus der Blockchain-Technologie?
Insgesamt ergeben sich aus der Blockchain-Technologie folgende Vorteile:
- Fälschungssicher und transparent
- Rückverfolgbar
- Keine Mittelsmänner, keine zentrale Struktur notwendig
- sichere Verschlüsselung, mehr Datenschutz
- sekundenschnelle Transaktionen möglich
Wer also vorhat, in Bitcoin zu investieren, der sollte sich neben dem technischen Hintergrund vor allem auch damit vertraut machen, welche Handelsplätze und Broker zur Verfügung stehen. Hier gibt es teilweise große Unterschiede in der Gebühren und Kostenstruktur. Auch die sichere Verwahrung der Kryptowährung in einer Wallet oder auf eine andere Art spielt eine große Rolle, mit der man sich im Vorhinein gut vertraut machen sollte.