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Mini-PC Raspberry Pi 2 läuft demnächst auch mit Windows 10

tastatur

Der Raspberry Pi 2 Model B ist ein kleiner (Fast-)Alleskönner – Hersteller Raspberry Foundation hat das Gerät sowohl als stromsparenden Internet-PC, Mini-Homeserver und Streaming-Device als auch als Spielekonsole konzipiert. Das neue Modell verfügt über eine deutlich höhere Rechnerleistung als der Vorläufer Raspberry Pi Modell B+ und kann (ab Herbst 2015) auch mit einer speziellen Version des Betriebssystems Windows 10 betrieben werden.

Schnellerer Prozessor, größerer Arbeitsspeicher

Die größte Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell Raspberry Pi Modell B+: Der Raspberry Pi 2 Model B arbeitet mit insgesamt vier Cortex-A7-Kernen und einer Taktung von 900 Megahertz – im Gegensatz zu nur einem ARM-11-Kern mit 700 Megahertz beim alten Modell. Der Arbeitsspeicher wurde ebenfalls erweitert und greift jetzt auf 1 Gigabyte RAM zurück. Das alte Modell besaß dagegen nur 512 Megabyte. Für die Grafikeinheit wurde wieder auf den bis zu 250 Megahertz schnellen Videocore-IV-Chip zurückgegriffen. Einige weitere Ausstattungsmerkmale: vier USB-2.0-Anschlüsse, ein Einschub für eine microSD-Speicherkarte und Ethernet. Der Raspberry Pi 2 Model B ist bei im Internet unter anderem hier erhältlich.

Kompatibel mit vielen Betriebssystemen

Der Däumling-PC läuft mit dem Betriebssystem Raspian OS, welches auf einer 8 Gigabyte großen microSD-Speicherkarte mitgeliefert wird. Daneben ist das Gerät aber auch mit verschiedenen anderen Betriebssystemen kompatibel, unter anderem Risc OS, Pidora, Snappy Ubuntu Core und NOOBS (New Out Of The Box Software). Sogar eine auf den Raspberry Pi 2 Model B zugeschnittene Gratisversion des Betriebssystems Windows 10 soll im Herbst kommen.

Maus und Tastatur müssen optional gekauft werden

Die vier USB-Buchsen nehmen Peripherie-Geräte wie Maus und Tastatur auf – die können sowohl kabellos als auch kabelgebunden sein, müssen aber separat gekauft werden. Auch mit Infrarot-Fernbedienungen oder Apps lässt sich der Pi 2 Model B ansteuern. Per HDMI-, Cinch- oder RCA-Kabel lässt sich der PC an einen Monitor anschließen – wobei eine digitale HDMI-Verbindung natürlich das beste und schärfste Bild liefert.

Interessante Vorgeschichte des Raspberry Pi

2012 erschien das von der britischen gemeinnützigen Raspberry Foundation entwickelte Erstlingsmodell auf dem Markt. Dabei stand nicht der Profitgedanke im Vordergrund, sondern ein pädagogischer: Das Gerät sollte es nämlich britischen Schulkindern ermöglichen, für wenig Geld an der Hardware zu schrauben und nebenbei auch Grundlagen des Programmierens zu erlernen. Hintergrund: Die renommierte Uni Cambridge klagte über einen Rückgang bei den Informatikstudenten an der Universität Cambridge, zudem konnten die Erstsemester immer weniger Programmierkenntnisse vorweisen. Die Raspberry Foundation entwickelte – inspiriert durch die Anfangstage des Home Computing, als der Sinclair ZX 81 Furore machte ­– also einen günstigen Computer, an dem man grundlegende Programmierkenntnisse erlernen konnte, der aber auch zur Hardwarebastelei oder einfach zum Experimentieren geeignet war. Das „Pi“ im Namen des neuen Raspberry Pi ging zurück auf „Python Interpreter“, da der Mini-Rechner ursprünglich mit einem integrierten Interpreter für die Programmiersprache Python angeboten werden sollte. Der Begriff „Raspberry“ setzt dagegen die Tradition, Computer nach Früchten zu benennen, fort: wie „Apple“ oder das britische IT-Unternehmen „Acorn“.

Fünf Millionen Raspberrys in drei Jahren verkauft

Binnen kürzester Zeit wurde der Raspberry Pi zu einem durchschlagenden Erfolg und sein Entwicklung- und Herstellungsteam zum erfolgreichsten britischen Computerhersteller aller Zeiten – innerhalb von drei Jahren wurden von den verschiedenen Modellen des Lern- und Bastel-PCs insgesamt über fünf Millionen Stück verkauft!

Bildquelle: pixabay.com © geralt (CC0 1.0)