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(K)einen neuen Laptop kaufen

Die Suche nach einem neuen Laptop kann beschwerlich sein und scheitert letztendlich nicht selten am Preis. Wer nicht bereit ist, die hohen Preise für ein neues Gerät auf den Tisch zu legen, kann mit der Alternative viel Geld sparen. Denn zahlreiche Online-Shops bieten generalüberholte oder gebrauchte Hardware an, bei denen der Kunde durch große Rabatte profitieren kann. Worauf Sie beim Kauf eines gebrauchten Notebooks achten sollten, erläutern wir in diesem Artikel.

3D-Bild einer Figur, die einen Laptop repariert

Bild: Laptops mit „Schönheitsfehlern“ oder instandgesetzte Produkte sind deutlich günstiger, können aber mit gleicher Hardware-Leistung aufwarten. Bildquelle: kostasgr – 223401772 / Shutterstock.com

B-Ware oder refurbished?

Bei speziellen Online-Händlern, aber auch Amazon u.Ä., gibt es B-Ware oder Artikel mit der Bezeichnung „refurbished“. Produkte aus diesen Kategorien sind häufig Geräte von Messen, Ausstellungsstücke oder Versandrückläufer. Um beim Kauf eines gebrauchten Laptops die richtige Wahl zu treffen, sollte man sich der Unterschiede dieser Kategorien bewusst werden.

Geräte mit der Bezeichnung „B-Ware“ sind Produkte, die unwesentliche Mängel oder eine geringe Einschränkung des Warenzustandes aufweisen. Es handelt sich meist um derartig kleine Mängel, dass die Gebrauchstauglichkeit und Anwendungsqualität nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Beim Verkauf von B-Ware müssen diese Mängel dennoch deutlich gekennzeichnet werden, so dass der Kunde bereits vorher weiß, worauf er sich einlässt.

„Refurbished“ ist das englische Wort für „instandgesetzt“ bzw. „überholt“ und bezeichnet Ware, die bereits in Benutzung war und vom Hersteller oder Verkäufer technisch wiederaufbereitet wurde. Manchmal tragen diese Produkte auch die Bezeichnung „generalüberholt“. Bei dieser Art von Ware müssen folgende Vorgaben eingehalten werden:

  • Die Instandsetzung der Geräte muss nach den anerkannten Regeln für dieses Produkt durchgeführt werden.
  • Die innerhalb der EU nötige fachliche Qualifikation für die Instandsetzung muss gewährleistet sein.
  • Das überholte Gerät muss entsprechende Qualitäts- und Funktionstests bestehen.

Durch den Austausch womöglich defekter Teile können Produkte der Kategorie „refurbished“ über andere Komponenten verfügen als das „Ausgangsprodukt“. Hier sollte man eventuell genauer hinschauen, ob das Gerät durch diesen Wechsel von Hardware-Komponenten eventuell eine Auf- oder Abwertung erfahren hat. Auch der Lieferumfang kann vom Neuverkauf abweichen. Zusätzliches Zubehör in Form von Handbüchern, einer Laptoptasche oder auch die Originalverpackung sind eventuell nicht enthalten.

Beim Kauf von gebrauchten Laptops aus privater Hand sind natürlich auch andere Mängel möglich. Hier sollte man das Produkt entweder explizit in Augenschein nehmen oder eine genaue Beschreibung des Gerätezustands anfordern. Obendrein fehlt die beruhigende Garantie, die bei B-Ware oder „refurbished“-Artikeln meistens enthalten ist. Diese Einteilung gilt übrigens nicht nur für Laptops, sondern auch andere technische Geräte wie TV-Geräte, Tablets, Smartphones, Desktop-PCs etc.

: Infografik zu Laptops

Bild: Das Interesse an neuen Laptops überwiegt. Kein Wunder, die Mobilität und stark gestiegene Leistungsfähigkeit sprechen für die tragbaren Computer. Bildquelle: netzwerke.com

Check der Komponenten

Display

Der Austausch des Displays zählt zu den teuersten Reparaturen an einem Notebook. Daher sollten Sie besonders hier auf unbeschädigte Technik setzen. Ein ärgerlicher Umstand ist zum Beispiel ein Defekt des Inverters, wodurch die Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms ausfällt. Auch das Auftreten von Pixelfehlern kann störend wirken, vor allem bei Arbeiten mit Grafikprogrammen, bei der Fotobearbeitung oder der Anzeige von Videos.

Wert legen sollte man auch auf ein entspiegeltes Display, wodurch die Nutzung unterwegs verbessert wird, da auch in hellerer Umgebung eine gute Sicht gewährleistet wird.

Prozessor

Das Herzstück eines jeden Computers macht ein Großteil des Kaufpreises aus und bestimmt die Leistungsfähigkeit des Gerätes merklich. Wer hier Abstriche macht, weil das Notebook beispielsweise nur für Büroarbeiten genutzt werden soll, spart zusätzlich Geld. Durch die zahlreichen Produktklassen haben sich Intel und AMD preislich angenähert und man kann bedenkenlos bei Prozessoren beider Anbieter zugreifen.

Die neuesten Modelle aus der Core-i-Serie sind natürlich etwas teurer, verfügen dafür allerdings über mehr Leistung und einen eingebauten Grafikchip mit ausreichend Power, wodurch eine zusätzliche Grafikkarte obsolet wird. Vor allem, wenn Sie mehrere Anwendungen gleichzeitig nutzen, sollte man zu neueren Prozessoren mit mehreren Prozessorkernen greifen, da diese besser bzw. schneller mit Multitasking und Multithreading zurechtkommen.

Arbeitsspeicher

Ebenfalls eklatant wichtig für die Performance eines Laptops ist der Arbeitsspeicher. Je nach Budget sollte man sich hier für 4 bis 8 GB RAM entscheiden. Ein Arbeitsspeicher mit 2 GB kann auch ausreichend sein, allerdings verbraucht davon bereits das Betriebssystem von Microsoft einen großen Teil. Die Anforderungen an die Größe des Arbeitsspeichers liegen bei Windows 10 laut Hersteller bei 2 GB. Für einen vernünftigen Arbeitsablauf und einfache Spiele sind 4 GB empfehlenswert. Ältere Versionen oder Konkurrenzprodukte wie Linux kommen mit weniger RAM aus.

Akku

Bei Laptops stellen die Akkus einen großen Schwachpunkt dar, weil sie aufgrund der technischen Gegebenheiten mit der Zeit an Leistungsfähigkeit verlieren. Achten Sie beim Kauf von gebrauchten Notebooks auf die Austauschbarkeit der Energiespender und kalkulieren Sie eventuell die Kosten für einen neuen Akku mit ein, da diese in der Regel nicht durch die Garantie abgedeckt sind. Am besten man fragt beim Verkäufer nach, über welche Laufzeit der Akku noch verfügt.

Festplatte

Bei der Größe der Festplatte haben sich die Grenzen mittlerweile verschoben und es sind auch in Notebooks Größenordnungen von 2TB oder mehr möglich. Für einen Laptop, der meist für Office-Anwendungen und das Internet gebraucht wird, sind um die 160 GB ausreichend. Die Windows-Installation benötigt je nach Version etwa 10 – 20 GB, Linux liegt etwas unterhalb der 10-GB-Grenze.

Aufgrund der Stoßempfindlichkeit von HD-Festplatten sind diese relativ fehleranfällig, vor allem im mobilen Betrieb. Wer diesem Umstand aus dem Weg gehen möchte, greift zu unempfindlichen SSD-Festplatten, die zusätzlich auch noch einen schnelleren Datenzugriff ermöglichen.

Allerdings sind diese natürlich in puncto Preis/GB deutlich teurer. Hinzu kommt, dass sie nicht beliebig oft überschreibbar sind, da sich die Speicherzellen des Flashspeichers mit der Zeit abnutzen. Je nach Nutzungsgrad halten diese aber mindestens drei bis fünf Jahre. Mit einigen Tricks lässt sich die Lebensdauer der SSD-Festplatten jedoch verlängern.

Gehäuse

Das Gehäuse bietet grundsätzlich enormes Einsparpotential. Kleine Kratzer oder Gebrauchsspuren führen nicht zur Beeinträchtigung der Funktionen, können aber einen erheblichen Rabatt nach sich ziehen. Größere Schäden wie Absplitterungen oder fehlende Abdeckungen sollten Sie allerdings vermeiden.

Betriebssystem

Die Wahl des Betriebssystems kann ebenfalls einen deutlichen Unterschied im Preis ausmachen. Notebooks mit älteren Windows-Versionen werden günstiger angeboten und erschweren die Nutzung des Laptops kaum bis gar nicht. Für Office-Anwendungen eignet sich beispielsweise Windows 7 hervorragend. Wer gänzlich auf Windows verzichten kann, spart mit einem kostenlosen Betriebssystem, z.B. Linux Ubuntu, weiteres Geld.

Netzwerk und Schnittstellen

Für den täglichen Gebrauch sind mehrere Schnittstellen vonnöten, mit denen das Notebook ausgestattet sein sollte. Für den Anschluss von Peripheriegeräten wie einer Maus oder externen Festplatte sind mindestens zwei USB-Anschlüsse empfehlenswert, bestenfalls in der Version 3.0, 2.0 ist aber auch ausreichend.

Für die Übertragung von Bildschirminhalten ist ein HDMI-Anschluss mittlerweile Standard. Das Bild kann dadurch einfach und scharf auf einem Fernseher oder Beamer dargestellt werden.

Für die nötige Vernetzung sorgen Bluetooth und LAN. Die altmodischen Ethernet-Anschlüsse werden kaum noch verwendet, aber wenn Sie Wert auf eine Kabelverbindung zum Netzwerk legen, achten Sie auf ebendiese. Übertragen Sie häufiger Dateien per Bluetooth, müssen Sie auch auf das Vorhandensein dieser Schnittstelle achten, da nicht jeder Laptop mit dieser Technologie ausgestattet ist.

WLAN hat hingegen mittlerweile jeder Laptop im Aufgebot. Falls nicht, sollte man die Finger von dem Gerät lassen, da es vermutlich schon zu viele Jahre auf dem Buckel hat. Bei der WLAN-Unterstützung werden unterschiedliche Standards verwendet, die sich ein wenig in Geschwindigkeit und Kompatibilität unterscheiden. „802.11n“ ist der gebräuchlichste Standard und reicht für den alltäglichen Gebrauch aus. Die Version „802.11ac“ ermöglicht theoretisch höhere Datenraten und „802.11ad“ ist am besten fürs Streamen von HD- und 3D-Videos geeignet.

Fazit

Beim Kauf eines gebrauchten Laptops kann man gegenüber den fabrikneuen Produkten deutlich sparen und muss dabei meist nur geringe Schönheitsfehler in Kauf nehmen. Achten Sie aber auf den Zustand der Verschleißteile Akku und Festplatte, so dass hier nicht im Nachhinein Mehrkosten entstehen. Wichtig ist auch eine Garantie oder Gewährleistung vom Käufer, so dass eventuelle Fehler und Schäden kostenfrei behoben werden. Ferner ist der Kaufpreis abhängig von Ihren Anforderungen und dem geplanten Einsatzgebiet des „neuen“ Laptops.

Bildquelle: kostasgr – 223401772 / Shutterstock.com