Hintergründe zur RFID Technik
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Smarte Haushaltsgeräte, wie der Kühlschrank, der meldet, wann die Milch abgelaufen ist, automatische Bezahlvorgänge oder auch persönliche Daten wie Gesundheitsinformationen „am Armband“ – möglich wird dies durch RFID Technik.
Was ist RFID?
RFID steht für Radiofrequenz Identifikation. Mithilfe von elektromagnetischen Wellen also per Funk, können so Lebewesen oder Gegenstände eindeutig identifiziert und zudem lokalisiert werden. RFID ermöglicht also das kontaktlose Auslesen von Daten und Informationen. Anwendung findet diese Technik bereits jetzt beispielsweise bei der Überwachung von Wildtieren. Die Möglichkeiten sind jedoch enorm und haben durchaus Potenzial sich dauerhaft durchzusetzen. Anwendungsbereiche sind viele erdenklich und im Gegensatz zu bisheriger Technik bietet RFID zahlreiche Vorteile. Im Gegensatz zu Barcodes, die beispielsweise projektspezifische Informationen über eine Warengruppe enthalten, ist es mit RFID Technik möglich einem einzelnen Produkt ganz individuelle Informationen zuzuteilen und dieses Produkt auch zu verfolgen.
Geschichte
Auch wenn sich RFID noch nicht flächendeckend durchgesetzt hat, ist die Technik an sich schon etwas älter. Bereits in den 1960er Jahren wurden einfache RFID Systeme entwickelt und beispielsweise zur Diebstahlsicherung eingesetzt. Aufgrund der damals noch hohen Kosten für die Chips und der noch nicht ausgereiften Technologie konnte der große Durchbruch jedoch nicht umgesetzt werden. In den 1990 Jahren dann wurde ein weiterentwickeltes System in den USA unter anderem zur Mautüberwachung oder in der Viehzucht eingesetzt. Heutzutage findet man RFID Technik in vielen unterschiedlichen Bereichen. Elektronische Schlösser, Zutrittskontrollen, bargeldloses Bezahlen und Überwachungssysteme nutzen die RFID Technik.
Technische Grundlagen
Es gibt durchaus unterschiedliche Arten von RFID Systemen. Teil aller RFID Systeme sind zum einen RFID Transponder, und zum anderen RFID-Lesegeräte – etwas zur Zutrittskontrolle. Der Transponder dient als elektronischer Datenspeicher, der kontaktlos mit dem Lesegerät kommunizieren kann. Kopplungselemente in Form von Antennen ermöglichen diese wechselseitige Kommunikation. Meist sind an dem Lesegerät entsprechende Schnittstellen für den Anschluss an einen Computer vorhanden. Basis für die Übertragung sind Funkwellen, unterschiedliche Frequenzbereiche werden bei der RFID Technik genutzt. Höhere Frequenzen im Gigahertz Bereich erreichen eine Reichweite von mehreren 100 Metern. Ein Frequenzstandard hat sich bislang noch nicht durchgesetzt, es wird allerdings daran gearbeitet.
Der Transponder
Der Transponder kann einerseits Informationen liefern, andererseits auch Informationen aufnehmen. Der verbaute Speicher kann je nach Verwendungszweck eine Größe von wenigen Bytes, bis hin zu über 100 Kilobytes besitzen. Generell gibt es aktive und passive Transponder. Passive Transponder beziehen ihre Energie aus den elektromagnetischen Wellen des Lesegeräts, aktive Transponder verfügen über eine eigene Energieversorgung. Jedem RFID Transponder wird schon bei der Produktion eine eindeutige unverwechselbare Identifikationsnummer zugeteilt, weltweit gibt es hier unterschiedliche Standards. Transponder gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen.
Das Lesegerät
Auch hier unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Geräten, der Unterschied besteht hier in der jeweiligen Distanz, die für Lese bzw. Schreibvorgänge eingehalten werden muss. Die Kommunikation zwischen Lesegerät und Transpondern funktioniert simpel. Das Lesegerät sendet ein Signal zu allen aktiven Transpondern in Reichweite aus und filtert entsprechende Antwortsignale heraus. Mittels einer Software Lösung können die Daten dann verarbeitet werden. Transponder und Lesegeräte bilden in Kombination ein RFID System.
Die zukünftigen Anwendungsbereiche der RFID Technik sind bislang nicht abzuschätzen – sie bietet jedoch großes Potential. Mit der zunehmenden Verbreitung der Technik, nehmen allerdings auch Sicherheitsfragen im Bezug auf RFID-Karten immer weiter zu.