Arbeitsspeicherbedarf ermitteln
Der Arbeitsspeicher ist die wohl wichtigste Größe, wenn es um die Leistung eines Rechners geht – und in den meisten Fällen, in denen ein Rechner streikt, ist nicht ausreichender Speicherplatz die Fehlerquelle. Die gute Nachricht: PC, Notebook, Netbook & Co. wieder flottzumachen kostet nicht die Welt. Auch die Preise für Speicherriegel schwanken zwar zuweilen, aber unterm Strich sind Speicherelemente heute sehr viel günstiger zu haben als in der Vergangenheit.
Aber wie lässt sich eigentlich herausfinden, ob das RAM des eigenen Geräts ausreichend dimensioniert ist? Fortlaufend neue, speicherintensive Apps zu installieren und einfach abzuwarten, ist eine Möglichkeit: Der Rechner fährt nur noch langsam hoch, Programme reagieren stark verzögert oder gar nicht? Das alles sind ziemlich eindeutige Anzeichen dafür, dass das im Rechner verbaute RAM gerade an seine Grenzen stößt. Soweit sollte man es freilich gar nicht erst kommen lassen – vor allem dann, wenn man seinen Rechner nicht nur privat nutzt, sondern auch beruflich auf einwandfrei funktionierende Hardware angewiesen ist.
Installierten Arbeitsspeicher überprüfen
Aber mit wie viel Speicher ist der eigene Rechner eigentlich ab Werk ausgestattet? Ein Blick in die Systemsteuerung verschafft schnell Klarheit. Der Weg zur entsprechenden Angabe verläuft über die Unterpunkte „Systemsteuerung“, „Hardware und Sound“, „System und Sicherheit“ und „System“. Unter dem Punkt „System“ finden sich nicht nur Informationen über den Prozessortyp des Rechners und über die Größe des werkseitig eingebauten Arbeitsspeichers, sondern hier findet sich auch eine Angabe zum Typ des Systems: Verwendet der Rechner ein 64 Bit-Betriebssystem oder handelt es sich um ein älteres Modell, das noch unter einem 32 Bit-System läuft?
Alternativ, lässt sich dieser Schritt auch durch externe Software durchführen.
Die Antwort auf diese Frage nach dem System hat unmittelbaren Einfluss auf das Speicher-Upgrade, denn unter einigen 32-Bit-Varianten lassen sich einer Anwendung ohne weiteres gerade mal 2 GB Arbeitsspeicher zuweisen – wird eine 32-Bit-Variante von Windows XP, Windows Vista oder auch Windows 7 genutzt, räumt Windows einem Programm nämlich nur dann mehr Platz im Arbeitsspeicher ein, wenn vorher der sogenannte 3-GB-Switch vorgenommen wird.
Speicherbedarf einschätzen
Zunächst einmal sollte man aber versuchen, den eigenen Speicherbedarf realistisch einzuschätzen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass natürlich auch der reibungslose Betrieb von Windows ein gewisses Minimum an freiem Arbeitsspeicher erfordert – Microsoft empfiehlt, für ein 32-Bit-System mindestens 2 GB für Windows einzukalkulieren, bei einem 64-Bit-System sollten es mindestens 4 GB sein. In dieser absoluten Mindestanforderung noch nicht berücksichtigt sind die Anwendungen, die man nutzen möchte – damit man zum Beispiel die aktuelle Version der Bildbearbeitungs-Software Photoshop problemlos nutzen kann, sollte man Photoshop laut Angabe des Herstellers mindestens 1 GB Arbeitsspeicher zuweisen. Ansonsten lagert Windows ziemlich schnell Daten auf die langsamere Festplatte aus – gerade bei der Bearbeitung von hochaufgelösten Fotos kann einen das gewaltig ausbremsen.
Auslastung des Rechners feststellen
Aber wie ist es überhaupt um die Auslastung des Rechners im laufenden Betrieb bestellt? Unter Windows bietet der Task Manager einen schnellen Überblick über die Prozessorauslastung und über freien Arbeitsspeicher. Aufgerufen wird der Task Manager durch gleichzeitiges Drücken der Tasten „Strg“, „Alt“ und „Entf“. Die Auslastung des Prozessors („CPU“) sollte im normalen Windows-Betrieb zwischen 1 und 7 Prozent liegen. Gerade grafisch anspruchsvolle Aufgaben können die Auslastung der CPU aber schnell auf 100% treiben.
Ist der Arbeitsspeicher voll, übergibt Windows Daten an eine speziell reservierte Partition der Festplatte, die sogenannte Auslagerungsdatei. Allerdings versteht Windows unter dem Begriff „Auslagerungsdatei“ nicht nur die Größe der eigentlichen Partition, sondern addiert Arbeitsspeicher und Auslagerungsdatei – im Klartext bedeutet das: Ist der Wert der Auslagerungsdatei mit 100% angegeben, sind beide, Arbeitsspeicher und Auslagerungsdatei, bereits voll ausgelastet. Verlässlichere Auskunft geben die Felder „Zugesicherter-Speicher -> Insgesamt“ und „Physikalischer Speicher -> Insgesamt“ – Faustregel: Der Wert im Feld „Zugesicherter-Speicher -> Insgesamt“ sollte nicht über dem im Feld „Physikalischer Speicher -> Insgesamt“ liegen – tut er es doch, sollte beizeiten ein RAM-Upgrade vorgenommen werden, damit das Gerät optimale Leistung bietet.