Was ist die De-Mail und wer braucht sie?
Obwohl die De-Mail kein neues Phänomen mehr ist, kennt sie noch längst nicht jeder. Dabei könnte sie für jeden in Deutschland interessant sein, der hin und wieder Post an Ämter und Verwaltungen oder Verträge an Unternehmen schickt. Denn die De-Mail stellt eine gültige Alternative zum Einschreiben dar, bei der man rechtssicher Dokumente und Informationen als E-Mail versenden kann.
2013 wurde mit dem E-Government-Gesetz beschlossen, dass es allen Bürgern und Unternehmen ermöglicht werden muss, auch auf digitalem Weg mit Behörden und Ämtern zu kommunizieren, und zwar über die eigens eingerichtete De-Mail, eine spezielle Form der E-Mail. Bislang besitzen 60 Prozent der Verwaltungen und Ministerien einen De-Mail-Zugang. Zu den Teilnehmern zählen beispielsweise das Auswärtige Amt, die Bundesagentur für Arbeit, das Bundeskanzleramt, die Bundeszentrale für Politische Bildung, die Deutsche Nationalbibliothek sowie einige Stadtverwaltungen. Auch deutsche Firmen sowie Privatpersonen können einen Account einrichten.
De-Mail günstiger als Einschreiben
Laut dem eGovernment Monitor 2016 nutzen bisher acht Prozent der Deutschen die De-Mail. Viele, die das Mail-System nicht nutzen, begründen dies damit, dass ihnen die DE-Mail nicht genügend Vorteile bringt. Tatsächlich stellt sie jedoch die einzige Möglichkeit dar, rechtssichere Mails an Ämter zu schicken: Sie ist daher eine praktische und günstigere Alternative zum Einschreiben. Teilweise scheint es allerdings auch an der begrenzten Bekanntheit der De-Mail zu liegen, dass sie noch vergleichsweise wenig genutzt wird: Laut der Umfrage kennen 35 Prozent der Internetnutzer ab 18 Jahren die De-Mail noch gar nicht.
Anbieter wie 1&1 stellen auf ihrer Website Rechner zur Verfügung, die verdeutlichen, wie viel Geld sich mit der De-Mail bzw. De-Mail Plus im Vergleich zur Briefpost sparen lässt. Von der Kostenreduzierung profitieren sowohl Kunden, die ihre Briefpost komplett auf De-Mail umstellen, als auch solche, die das digitale Postfach nur anstelle postalischer Einschreiben benutzen und für ihre persönliche Korrespondenz weiterhin Briefe oder private E-Mail-Nachrichten versenden. Selbst in letzterem Fall lassen sich laut 1&1 noch mehrere hundert Euro pro Jahr sparen: Schließlich ist das Versenden einer De-Mail mit 39 Cent pro Stück deutlich günstiger als ein Einschreiben – die Materialkosten und der Zeitfaktor sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
Verschlüsselte Kommunikation
Jede De-Mail wird mit einer Transportverschlüsselung versehen, mittels einer Browser-Erweiterung für Firefox und Chrome ist auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung möglich. Die De-Mail enthält zudem die Option auf eine Zwei-Faktor-Autorisierung, bei der das Postfach nicht nur durch Benutzername und Passwort, sondern noch einen weiteren Faktor geschützt wird, der nur dem Benutzer bekannt ist. Zusammenfassend lässt sich sagen: Wer öfter mit Behörden kommuniziert und dabei Geld und Zeit sparen will, ist mit der De-Mail gut beraten. Und sobald ein öffentliches Schlüsselverzeichnis eingeführt ist, wird das Verschicken verschlüsselter Nachrichten per De-Mail noch leichter und schneller funktionieren.
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