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Windows XP einfach weiter benutzen – wo liegen die Sicherheitsprobleme?

In den vergangenen Wochen geisterte vor allem eine Meldung durch die IT-Welt: Windows XP wird endgültig zu-grabe getragen! Konkret bedeutet diese Meldung, dass es keine weiteren Patches bzw. Sicherheitsupdates für das angestaubte Betriebssystem von Microsoft mehr geben wird. Der Stichtag diesbezüglich war der 8. April 2014. Bis zu diesem Tage hat sich Microsoft bemüht das Betriebssystem aus dem Jahre 2001 regelmäßig zu aktualisieren.

Das System ist nicht klein zu kriegen!

Windows XP Desktop LunaNach wie vor schlummert Windows XP auf so manch einem Endgerät und vor allem Firmen können sich oftmals schwer von eingefahrenen Wegen verabschieden und benutzen Rechner mit dem veralteten System einfach weiter. Tatsächlich kann es auch Gründe geben, die ein solches Vorgehen zumindest nachvollziehbar machen:

– Alte Software, die evtl. auf neuen Systemen nicht mehr arbeitet.
– Hohe Kosten für eine Neuanschaffung von Betriebssystemen sowie eventuell zusätzlicher Hardware.
– Weitere Kosten die der mit einer Umstellung in Verbindung stehende Arbeitszeitausfall indirekt mit sich bringt.
– Das neuste Windows 8 wird aufgrund der Metro-Oberfläche oft als wenig Business-freundlich, sondern eher als Spielerei für den Privatanwender wahrgenommen. Aus diesem Grund scheuen gerade Unternehmen den Wechsel zum bereits abgelösten Windows 7 und warten evtl. noch auf einen Win 8 Nachfolger.

Diese Gründe treffen natürlich insbesondere auf Firmennutzer zu, weniger jedoch auf den Privatanwender. Dadurch wird auch erkennbar, warum gerade Unternehmen teils noch immer an Windows XP hängen und selbst den auslaufenden Support in Kauf nehmen.

Video: Das Ende der DOS-Ära
Windows XP ist sicherlich eines der erfolgreichsten Systeme von Microsoft, wenn nicht sogar das erfolgreichste überhaupt. Welch großen Sprung man mit dem OS wagte, macht unter anderem dieses Video der XP-Präsentation aus dem Jahre 2001 deutlich:

Gefahren durch die Weiternutzung

Vor allem zum Ende der Supportlaufzeit hin wurde durch die Medien (zum Teil angefeuert durch Meldungen Seitens Microsoft) verstärkt auf die kommenden Sicherheitsproblematiken hingewiesen. Diese bestehen insbesondere darin, dass es keine neuen Updates mehr für das System gibt. Kommen nun neue Sicherheitslücken im System ans Tageslicht, so werden diese nicht mehr durch Microsoft gefixt. Hacker und Schadsoftware könnten es somit leicht haben diese Lücken für ihre Zwecke auszunutzen. Gerade da nun bekannt ist, das XP nicht länger supportet wird, rechnet so manch ein Experte mit einer regelrechten Angriffswelle.

Premier Support-Services für Unternehmen

Allerdings scheint mein das Problem bei Microsoft erkennt zu haben: Zumindest Firmenkunden erhalten sehr wichtige Patches für das Beitriebsystem auch zukünftig noch – allerdings nur wenn man Mitglied des kostenpflichtigen Premier Support-Services ist. Theoretisch kann diesen Dienst auch ein Privatkunde in Anspruch nehmen; da das Ganze jedoch 200 US-Dollar im Jahr kostet, ist aber der Neukauf von Windows 7 oder 8 in jedem Fall die günstigere und bessere Variante. Unternehmen können dieses Paket jedoch sinnvoll in ihren Patch Management-Prozess integrieren.

Updates von Software ernst nehmen

Zwar stellt Microsoft seinen Support für Windows XP wie gesagt weitestgehend ein, doch das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass dies auch die Hersteller von XP-kompatibler Software tun. Hier erscheinen wohl in den meisten Fällen weiterhin Patches und Updates. Diese werden sogar umso wichtiger, wenn das Betriebssystem unter Umständen nicht mehr hundertprozentig wasserdicht ist. Gerade für Unternehmen bietet sich in diesem Zusammenhang der Einsatz von Patch Management Software an. Durch derartige Lösungen kann man Patches und Updates einheitlich an alle Clients verteilen. Manuellen Updaten diverser verschiedener Software entfällt so für den User.

Den Wechsel zumindest planen

Wenn man sich trotz aller Umstände dazu entscheiden sollte, Windows XP noch eine Zeit lang weiternutzen zu wollen, sollte zumindest Licht am Ende des Tunnels sichtbar sein. Ein zukünftiger Wechsel sollte daher geplant und vorbereitet werden. Setzt ein Unternehmen beispielsweise noch alte Software ein, so könnte über eine Ablösung / Umstellung dieser nachgedacht oder Möglichkeiten geprüft werden, die in einem speziellen Kompatibilitätsmodus laufen zu lassen. Ist die vorhandene Hardware zu alt für Windows 7 / 8 (welche beide nicht all zu hohe Systemanforderungen haben), sollte ohnehin früher oder später ein Neukauf dieser bevorstehen.