Digitale Bücher – Amazon muss sich von bekannten Schriftsteller kritisieren lassen
Längst haben auch Bücher als Medien die digitale Wandlung vollzogen. Immer mehr Verlage setzen auf E-Books, unter den Self Publishern gilt Amazon als der wichtigste Partner und Händler selbst kreierter Werke. Andere Autoren sehen hier eine Problematik, die jetzt dazu geführt hat, dass in den USA über 900 Autoren, darunter auch Stephen King oder John Grisham einen offenen Brief an Amazon geschrieben haben.
Kundenfokussierung, koste es was es wolle
Probleme mit Arbeitnehmern oder Zulieferern gehören für Amazon zum Tagesgeschäft. Kein Wunder, denn Jeff Bezos fährt eine harte und bei vielen Menschen auch unbeliebte Linie. Der charismatische CEO richtet sein Streben auf die Kunden aus, andere müssen hinten an stehen. Amazons Kerngeschäft, das Buchgeschäft fährt ein besonders harte Strategie, dabei bekommen Verlage, die sich gegen Amazon zur Wehr setzen die Macht des Online Händlers zu spüren. Amazon will sich von den Verlagen absetzen und das Monopol für Buchverkäufe an sich ziehen, wichtige Partner dabei sind Self Publisher, die meist keine Chance bei herkömmlichen Verlagen hätten. Weiterhin versucht der Händler die Preise zu drücken.
Medienwirksam dank prominenter Autoren und der New York Times
In einen Streit zwischen Amazon und dem Verlag Hachette geht es um Preisdifferenzen, Amazon lässt hier die Muskeln spielen und verzerrt absichtlich den Absatz von Werken, verzögert Neuerscheinungen, so der Vorwurf, den sich über 900 Autoren angeschlossen und in einem offenen Brief Gehör verschafft haben. Bekannte Schriftsteller wie der Horror- und Thriller Spezialist Stephen King nutzen ihrerseits ihren Namen und verleihen den in der New York Times veröffentlichten Brief Gehör. In ihrem bemühen geht es gar nicht um die grundsätzliche Kritik, dass Amazon besonders im Bereich der digitalen Buchveröffentlichung inzwischen so eine Vorreiterrolle spielt, den Autoren missfällt die Machtinstrumentalisierung des Online Händlers.
Lenkt Bezos ein?
Der Amazon CEO Jeff Bezos wird sich dieser öffentlichen Kritik stellen müssen. Bislang gab es noch kein vergleichbares Aufbegehren von Schriftstellern, schon gar nicht mit so prominenter Beteiligung. Dem Absatz an E-Books und Kindle E-Readern wird dies zumindest kurzfristig kaum schaden anhaben können. Inzwischen hat Amazon mit einem eigen offenen Brief die Öffentlichkeit gesucht und darin angeprangert, das der besagte Verlag selbst die Verhandlungen blockiert habe.