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Streßtherapie: Digital Detox – Die Entgiftung von Internet und Computertechnik

immer Online - Surfen per Wlan im HeimnetzwerkVielleicht nicht gerade eine News aber ein neuer Trend beschreibt „Digital Detox“. Damit ist die Entgiftung von technischen Alltagsbegleitern gemeint und dazu gehören auch PCs Tablet PCs und vor allem Smartphones. Wie in vielen anderen Bereichen auch zeigen sich die USA gerne in einer Vorreiterrolle und leben das Leben ohne digitale Gadgets nicht nur privat, sondern auch beruflich. Gibt es solch einen Bedarf auch in Deutschland?

Die Technik entwickelt sich schneller als es manch einem lieb und recht ist

Manch einem geht die Abhängigkeit von technischen Geräten deutlich zu weit. Bereits vor Jahren rümpften Restaurantbesucher oder S-Bahn-Fahrgäste noch pikiert die Nase, wenn andere ihr Handy nutzten und lauthals mit dem unsichtbaren Gegenüber kommunizierten. Heutzutage beschreibt das die Normalität, es gibt scheinbar keinen Ort mehr, der ohne Smartphone besucht werden könnte. Selbst die Badewanne ist dank wasserdichter Gehäuse keine gefahrvolle Zone mehr, viele Smartphones sind bis auf wenige Meter wasserfest und verfügen über eine genormte Zertifizierung. Das ist vielleicht auch für Unterwasser-Selfies praktisch, blöd nur, wenn es dann doch mal etwas tiefer geht oder das teure Smartphone auf den Grund des Swimmingpools oder gar des Meeres sinkt. Andere tragen Ihre Notebooks mit in Cafés, um dort in reizvoller Umgebung arbeiten zu können. Für viele geht das zu weit und mit Produktivität hat dies nicht mehr viel gemeinsam.

Isolation und Krankheiten aufgrund digitaler Abhängigkeit?

Oftmals sind PCs und andere digitale Helfer Zeiträuber und sie lenken eher ab, als dass sie uns helfen würden. Die Folge, die Leute sind schneller gestresst und werden sogar ernsthaft krank, leiden unter Burnout oder Depressionen. Von der körperlichen Inaktivität und deren gesundheitlichen Folgen ganz abgesehen. Diese Stresskrankheiten können auf unseren Umgang mit den digitalen Medien zurückgeführt werden, soziale Netzwerke ersetzen inzwischen echte Freundschaften, während soziale Bindungen in der Realität vernachlässigt werden.

In den Vereinigten Staaten von Amerika längst Trend

In den USA hat sich längst der Trend zum „Digital Detox“ entwickelt. Dabei nehmen sich betroffene Nutzer ganz bewusst eine zeitliche Auszeit vom digitalen Umfeld. Das können wenige Stunden am Tag sein, um zum Beispiel kreativer arbeiten zu können oder sogar lange Zeiträume über Tage, Wochen und Monate hinweg. Im Wallstreet Journal zum Beispiel wird über Workshops berichtet, die einem helfen und dazu anleiten, wie man diesen Schritt überhaupt gehen kann. Die digitale Abstinenz kann ähnliche Entzugserscheinungen mit sich bringen wie manche Drogen – Nervosität und Zerstreutheit sind die Folge, weiterhin kann sich das Gefühl zeigen, sich von anderen ausgeschlossen vorzukommen. Ein Leitfaden zum „Digital Detox“ ist also nicht wirklich verkehrt, zumal viele Menschen die digitalen Helfer den ganzen Tag über nutzen.

Altes neu entdecken aber auch erkennen, dass ohne Computertechnik kaum noch etwas im Alltag funktioniert

Wer sich dem neuen Trend anschließt und bewusst auf Gadgets und Computer verzichten möchte, wird neue Erfahrungen machen – positive wie auch negative. Viele Alltagsaufgaben oder öffentliche Einrichtungen, Behörden und Abläufe sind ohne Computer und Internet kaum noch möglich. Wer im Business auf E-Mail Kommunikation verzichten möchte, wird es schwer haben, selbst Faxe werden immer weniger genutzt. Aber auch auf persönlicher Ebene kann es zu Problemen kommen. Der Partner/die Partnerin wird vielleicht nicht begeistert sein, wenn sich der Digitalentzug auf die Partnerschaft auswirkt. Obwohl sich besonders hier die Beziehung wieder auffrischen lässt, gemeinsame Interessen können neu entdeckt und gelebt werden.

Mehr offline oder doch komplett online? eine ganz persönliche Entscheidung

 

Dennoch leben viele Menschen ihre persönlichen Beziehungen verstärkt über soziale Netzwerke aus, wer sich dem abwendet, wird sich vielleicht einsamer fühlen und Facebook und Co. vermissen. Es muss ja auch nicht zwingend ein kompletter Entzug von allen digitalen Helfern sein, der einen wieder zu mehr Realität führt. Eine bewusste Stunde am Tag ohne Netzempfang oder Onlinestatus kann bereits Wunder bewirken, eine Film ohen Smartphone in der Hand schauen oder einfach gar nichts machen. Darüber nachzudenken macht sicher für einige Menschen Sinn, denn es gibt um uns herum wieder vieles neu zu entdecken – vielleicht wird es Zeit für ein Update oder Downgrade, ganz nach eigenem Ermessen.