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Künstliche Intelligenz – wie Google den Stromverbrauch seiner Rechenzentren reduziert

Künstliche Intelligenz (KI) kannte man bisher nur aus Filmen und Büchern – in Googles Rechenzentren ist diese Technologie nun jedoch Wirklichkeit geworden. Im Gegensatz zu Romanen oder den Filmvorlagen ist die Künstliche Intelligenz in diesem Fall jedoch weniger spektakulär. Die KI trägt den Projektnamen „DeepMind“ und sorgt innerhalb der Server-Hallen dafür, dass der Stromverbrauch des Rechenzentrums reduziert wird. „DeepMind“ basiert auf einem lernfähigen Algorithmus, der aktuell die zur Kühlung der Rechenzentren notwendige Energie steuert und dabei die Auslastung der Server sowie Umgebungstemperaturen berücksichtigt. Dadurch kann die KI selbst abschätzen, wieviel Kühlung in einzelnen Bereichen benötigt wird und dadurch den Stromverbrauch intelligent steuern. Bisher konnten dadurch bis zu 40 Prozent der bisher verbrauchten Energie eingespart werden.

Viele Einsatzmöglichkeiten

In den vergangenen Monaten lieferte sich eine Künstliche Intelligenz namens „AlphaGo“ zudem einen Schlagabtausch mit einem Großmeister im japanischen Brettspiel „Go“. Die Brettspiel-KI basiert auf demselben Algorithmus wie „DeepMind“ und konnte sich in vier von fünf Spielen gegen den Kontrahenten Lee Sedol durchsetzen. Lediglich einmal verlor die KI gegen den Profi. Dadurch zeigt sich, wie groß die Einsatzmöglichkeiten solcher intelligenten Algorithmen sein können – egal, ob als Brettspiel-Kontrahent oder Rechenzentrum-Steuerung.

Bedeutung für die Wirtschaft

Rechenzentren bekommen für die Wirtschaft eine immer größere Bedeutung – KI könnten diesen Trend unterstützen. Durch die Digitalisierung werden immer größere Bereiche der Wirtschaft miteinander verbunden und über zentrale Server gesteuert. Rechenzentren übernehmen dabei eine zentrale Rolle – sie organisieren, verwalten und analysieren die daraus resultierenden Datenströme und bilden die Grundlage für eine moderne Daten-Infrastruktur. Besonders die darin enthaltenen Webserver sorgen dafür, dass Inhalte ständig erreichbar bleiben und jederzeit auf entsprechende Services zugegriffen werden kann. Was einen Webserver ausmacht, lesen Sie auf dieser Seite. Diese Server arbeiten hauptsächlich im Hintergrund, weshalb Privatanwender meist nichts von ihrer Existenz mitbekommen – sie sorgen dafür, dass Daten einer Homepage an den Browser übermittelt werden und Nutzer die Inhalte anschließend verwenden können. Ein großes Problem dabei ist allerdings der große Energiehunger solcher Serverhallen.

Daten- und Stromhunger

Die Bedeutung und der Mehrbedarf an Rechenzentren machen sich beispielsweise in Frankfurt bemerkbar – Deutschlands Daten-Hauptstadt. Frankfurt befindet sich an einem Knotenpunkt des Internets, der Deutschland mit dem Rest der Welt verbindet – daher sitzen dort fast 50 Prozent aller deutschen Rechenzentren. Jedes Quartal entstehen dort über drei Megawatt an zusätzlicher Rechenleistung durch den Neu- oder Ausbau von Rechenzentren. Googles „DeepMind“ könnte auch in Frankfurt von Nutzen sein. Schließlich sorgt die konzentrierte Rechenpower an der Mainmetropole zu einem enormen Strombedarf, der auch in Zukunft noch weiter steigen dürfte. Der relativ hohe Strompreis in Deutschland ist ohnehin ein Wettbewerbsmanko auf dem internationalen Markt, das durch die Energiesparpotentiale der Künstlichen Intelligenz zumindest etwas reduziert werden könnte.

Bildrechte: Flickr Quincy Data Centre cellanr CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten